Neuigkeiten rund um Esperanto

 

1913: Die gegen den Strom schwammen

Esperanto Stuttgart erinnert sich an seine Wurzeln in der Friedensbewegung

Esperanto hat in Stuttgart eine über hundertjährige Geschichte. In einer historischen Matinee im Paul-Fischer-Haus der Markusgemeinde, diesen Samstag, den 15. Juni, erinnert sich die Stuttgarter Esperantosprecherschaft an 1913, das letze Jahr in der Friedenszeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Pazifisten hatten Anfang des Jahrhunderts in Stuttgart den Weltspracheverein gegründet (1905), ein Arbeiter-Esperanto-Verein folgte ein Jahr später. Unter den Intellektuellen, den Künstlern und in der Arbeiterbewegung fanden sich Menschen, die gegen den Strom schwammen und trotz der verbreiteten Kriegsbegeisterung am Vorabend des Ersten Weltkrieges für den Frieden warben. Der „Große Krieg“, wie die Franzosen sagen, versetzte der großen Hoffnung der Friedensaktivisten von 1913 einen schweren Schlag.

Besonders hoch in Ehren steht bei den Freunden der Internationalen Sprache der Stuttgarter Paul Gottfried Christaller (1860-1950), Professor an der Stuttgarter Kunstschule und Autor eines frühen Wörterbuchs Deutsch-Esperanto. Er war zum Missionar bestimmt worden und lernte daher afrikanische Sprachen. Später studierte er Kunst. Aus seinem christlichen und seinem globalen Hintergrund wurde er zum Friedensaktivisten.

Sprachenlernen war in der Friedensbewegung hoch im Kurs; von den Friedensnobelpreisträgern der damaligen Zeit waren die Schriftstellerin Berta von Suttner (Friedensnobelpreis 1905) Sprachenlehrerin und Alfred Hermann Fried (Friedensnobelpreis 1911) Esperantosprecher. Die Familie Christaller lebte in der Markusgemeinde im Stuttgarter Süden. Prof. Paul Christallers Tochter Frida Christaller (1898–1991) pflegte zeitlebens die Sprache Esperanto; sie ist als Künstlerin, die viele Krippenfiguren schuf, alten Markusgemeinde-Mitgliedern noch in Erinnerung.

1913 luden die Esperantobegeisterten von Stuttgart ihre Esperantofreunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus zum 8. Deutschen Esperantokongress in die schwäbische Hauptstadt ein, um anschließend zusammen zum 9. Esperanto-Weltkongress nach Bern zu fahren. 2013 findet der 90. Deutsche Esperantokongress in Nürnberg statt und der 98. Esperanto-Weltkongress in Rejkjavik. Zu dem Erinnerungstreffen im Paul-Fischer-Haus laden die Stuttgarter „Espis“, wie sie sich gerne nennen, ihre Esperantofreunde aus Baden-Württemberg ein.

Die Veranstaltung ist für Interessierte offen, es wird Esperanto und Deutsch gesprochen.
Beginn: 10:00 Uhr

Für den Verein „Esperanto Stuttgart e.V.“
Alois Eder, Grabenstraße 63 A, 71116 Gärtringen
07034-22899, aloiseder (bei) arcor (punkt) de

Veröffentlicht von Cornelia Majer am 11-06-2013, 15:03
Zuletzt geändert am am 11-06-2013, 17:23
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