Neuigkeiten rund um Esperanto
Ein Tiroler Dorf hat Esperanto als Werbemittel entdeckt |
Ehrwald in Tirol bot seinen internationalen Gästen an Wochenende ein internationales Fest. Mit Linedance und Musik, dem Esperantokünstler Trixini und Speisen aus aller Welt feiert der grenznahe Tiroler Ort südlich des Zugspitzmassivs von Donnerstag bis Sonntag ein fröhliches Dorffest.
Ehrwald nennt sein Fest "Esperanto-Kulturfest". "Wissen Sie, warum das Fest so heißt?" frage ich wahllos einige Teilnehmer. Ja, sie wissen es. Esperanto stehe für weltoffen, fröhlich, für internationale Kultur. Es sei ein Synonym für was Neues, Verbindendes, für: Willkommen, ihr Gäste.
Zum dritten Mal findet das Fest statt, im Abstand von zwei bis drei Jahren wird es wiederholt. Im Internet sind wir auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. Mit Erstaunen stellten wir fest, dass nicht ein Esperantoverein der Veranstalter ist, sondern dass der Name des Fests einer Marketing-Idee des Ehrwalder Kulturvereins entspringt. Esperanto ist zur Metapher für etwas sehr Erfreuliches geworden: für Gastfreundschaft, Fremdenfreundlichkeit, Globalisierung der Kultur, für "Eine Welt".
Wir sind aus dem heißen Deutschland angereist. Trotz Regenschauer ist das Festzelt voll. Leichtsinnig habe ich auf den Regenschutz verzichtet. Ein Schirm und ein Anorak sind schnell geliehen, auf dem Weg zur Ferienwohnung am Dorfrand ziehe ich Sandalen und Socken aus, um sie trocken nach Hause zu bringen. Die warmen Regenpfützen auf der Straße tun den Füßen gut, die spontane nächtliche Kneippkur dem Leib und der Seele. Wir sitzen noch lange zusammen. Beim Frühstück am nächsten Tag haben wir die Auenlandschaft des Talkessels und die Kulisse der Lechtaler Berge vor uns. Und auch die Sonne lacht uns aufs neue an.
Beim nächsten "Esperanto-Kulturfest" bin ich wieder dabei - und hoffe, dass es dann noch mehr Musik in Esperanto geben wird. Künstler und Gruppen wie "JoMo, Bronstein, "La perdita generacio" würden gut in das Programm passen.
Alois Eder
Zuletzt geändert am am 01-01-2013, 18:29