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Straßburg: Englisch, Französisch, Esperanto – Simultandolmetscher bei der Arbeit beobachtet

Am Sitz des Europaparlaments in Straßburg sind viele Dolmetscher nötig. Was für ein hartes Training das Simultandolmetschen erfordert, erlebten Besucher aus den Esperanto-Gruppen Freiburg, Karlsruhe und Straßburg bei einer öffentlichen Veranstaltung des Dolmetscherinstituts der Uni Straßburg vergangenen Mittwoch, den 16. Februar 2011.

Cyrille Hurstel arbeitet am Hôtel de Département (Département-Verwaltung) in Straßburg. Er ist brennend interessiert an allen Zukunftsfragen. Welche Entwicklung hat die Welt in den nächsten zehn Jahren zu erwarten? Angesichts der Finanzmarktkrise und des bevorstehenden Endes des Öls ein heißes Thema. Zu Hurstels geschätzter Lektüre gehören die regelmäßig veröffentlichten Aufsätze der Wirtschaftsjournalistin Nicole Foss aus Ottawa, Kanada, in ihrem Blog The Automatic Earth.

Cyrille Hurstel, selbst studierter Dolmetscher, organisierte einen Gastvortrag der kompetenten Journalistin an der Uni Straßburg, ebenso das Simultandolmetschen des englischen Vortrags über Zukunftstrends durch Studentinnen des Straßburger Dolmetscherinstituts. Bruno Flochon, der Vorsitzende von Esperanto Straßburg, führte durch den Abend, den rund 50 Interessierte besuchten, unter ihnen 20 Esperanto-Sprecher. Gedolmetscht wurde von zwei jungen Damen ins Französische. Gleichzeitig dolmetschten der Franzose Hurstel und der Ungar István Ertl, der bei der EU als Übersetzer arbeitet, im Wechsel den englischen Vortrag ins Esperanto.

Simultandolmetschen ist nicht gerade das häufigste Erlebnis, das Esperanto-Sprecher haben, verlaufen doch internationale Esperanto-Veranstaltungen naturgemäß ohne Dolmetscher. Aber Zukunftstrend ist es auch, dass die Esperanto-Sprachgemeinschaft über die brennenden ökologischen und sozialen Probleme der Welt nicht mehr nur unter sich debattieren kann, sondern sich mit anderen weltverantwortungsbewussten Initiativen vernetzen muss. Die Zivilgesellschaft der Welt braucht die öffentliche Debatte, und zwar über die Sprachgrenzen hinweg, zu Problemen, die ebenfalls nicht an den Sprachgrenzen Halt machen.

Fazit: Das Ausbilden von Dolmetschern aus und ins Esperanto wird eine wichtige Zukunftsaufgabe der Esperanto-Sprecherschaft.

Alois Eder

Veröffentlicht von Frank Huber am 01-03-2011, 21:32
Zuletzt geändert am am 03-03-2011, 00:50
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